Textmerkmale von Geschäftsberichten
In dieser Rubrik finden Sie textuelle Auswertungen von Geschäftsberichten für im Prime Standard gelisteten Emittenten der Frankfurter Wertpapierbörse. Alle Daten wurden mit einem von uns entwickelten Algorithmus aus den im Internet publizierten Geschäftsberichten gewonnen. Die Datenbasis deckt die Geschäftsjahre 2012-2016 ab und besteht aus insgesamt 1.361 Geschäftsberichten in englischer Sprache. Die Zusammensetzung des Prime Standard wurde zum Ende eines jeden Jahres jeweils aktualisiert. Mit Hilfe von Text-Mining Techniken können für den gesamten Geschäftsbericht ohne Aufbereitungsmaßnahmen vereinfachte aggregierte Kenngrößen für die Lesbarkeit des Finanztextes ermittelt werden (Anzahl der Wörter, typische Lesbarkeitsindizes).
Die Gesamtanzahl der Wörter in einem Geschäftsbericht kann als Messgröße für die Komplexität der Berichterstattung herangezogen werden. Wie das Diagramm oben zeigt, ist die Gesamtanzahl der Worte in den Geschäftsberichten 2012-2016 im Durchschnitt bzw. Median weitestgehend konstant geblieben. Über die Geschäftsjahre 2012 bis 2016 hinweg zeigt sich in der Durchschnittsbetrachtung ein Mittelwert von 60.896,21 Wörtern und 4.069,51 Sätzen je Geschäftsbericht. Ob sich die leicht steigende Tendenz in den Folgejahren fortsetzen wird, muss weiter beobachtet werden.
Aus Sicht eines externen Adressaten ist eine hohe Lesbarkeit von Geschäftsberichten wünschenswert, um möglichst schnell informierte Entscheidungen treffen zu können. Mit dem Fog-Index, Flesch-Index bzw. Flesch-Kincaid-Index haben sich im Bereich der Sprachwissenschaften aggregierte Kenngrößen etabliert, mit denen die Lesbarkeit eines Textes quantifiziert werden kann. Je höher (niedriger) der Wert des Fog-Index (Flesch-Index bzw. Flesch-Kincaid-Index), umso höher ist die Komplexität eines Textes bzw. umso schwieriger ist ein Text lesbar. Dem Diagramm oben kann entnommen werden, dass sich die Lesbarkeit der Geschäftsberichte 2012-2016 im Durchschnitt auf einem schwer lesbaren Niveau bewegt.